Für die fünfköpfige Familie war das von der Oma geerbte Haus einfach zu klein geworden. Und mit einem Baualter von 50 Jahren war auch eine Runderneuerung fällig.
So wurde im Gespräch mit dem Architekten beschlossen,
• das alte Haus zu modernisieren
• die zusätzliche Wohnfläche in einem Anbau auf der Gartenseite zu schaffen
• einen Carport links neben dem Haus zu erstellen
Dabei sollten
• der Charakter des alten Hauses gewahrt werden
• möglichst umwelt- und gesundheitsverträgliche Materialien verwendet werden
• der Heizenergiebedarf deutlich gemindert werden
Weil der Bauherr möglichst viel Eigenleistungen erbringen wollte, wurde für die Fassade eine Holzkonstruktion vorgesehen, mit dicker Wärmedämmung und einer ebenen Holzschalung, passend zu den verputzten Häusern in der Nachbarschaft. Die ursprünglich einmal vorhandenen Holz-Klappläden wurden durch solche aus Lochblech ersetzt. Das Schlafzimmer und das obere Treppenhaus wurden durch neue Gaupen geräumiger und heller.
Der Anbau ist als großer offener “Tagesraum” gestaltet, in dem die Küche, der Essplatz und die Wohnecke untergebracht sind. Ein verglaster “Steg” bildet die Verbindung zwischen altem und neuem Haus. Diese Lösung ist gestalterisch ansprechender als die zweigeschossigen Anbauten mit Satteldach, wie sie in der näheren Umgebung zu sehen sind.
Der Erweiterungsbau ist eine aufgestelzte Holz-Ständer-Konstruktion mit einem flach geneigten Pultdach. Die auf dem oberen Foto sichtbare Ostseite hat große Fensterflächen, durch die im Winter die Sonne einfällt und den Raum erwärmt. Gegen zu viel Sonne im Sommer schützen die großen Bäume an der östlichen Grundstücksgrenze und der große Dachvorsprung über der nach Süden gelegenen Terrasse.
Der Anbau liegt zwei Stufen tiefer als der Altbau. Die Dachfläche, die zugleich die Zimmerdecke ist, liegt etwas höher als üblich. Wenn man durch den schmalen Flur im Altbau heraus in den Anbau kommt, tut sich ein heller, großer Raum auf.
Über die Terrasse und einige breite Stufen gelangt man in den intensiv genutzten Garten, der zugleich Spielplatz, Blumengarten und Gemüsegarten ist. Übrigens: Der Gartenzaun an der Straße ist gegenüber dem Randstein etwa dreißig Zentimeter zurück versetzt. Weil die Bepflanzung vor und hinter dem Zaun gleich ist, hat man als Passant das Gefühl, im Garten zu sein.
Die Fensterflügel sind in unterschiedlichen Farben gestrichen. Daher haben die Kinder der Nachbarschaft das Haus “Villa Kunterbunt” getauft.